Verwirrung unter den Studienbewerbern hat ein Bericht erwähnt, der durch falsches Ver¬ständ¬nis und fehlerhafte Aufmachung unberechtigte Hoffnungen geweckt hat. Die Zeitung hat über einen Beschluss des Verfassungsgerichtshofes des Landes Berlin berichtet, die den Studiengang Psychologie / Bachelor betrifft. Es handelt sich somit um einen Studiengang, der nicht dem zent-ralen Vergabeverfahren (bei der Stiftung für Hochschulzulassung) unterliegt und für den es an-dere Kriterien als in den Medizinischen Studiengängen für die Kapazitätsberechnung gibt.

Vorliegend wurde über die Frage gestritten, ob der Curricularnormwert (Berechnung der Lehr-nachfrage) vom Verordnungsgeber förmlich festgesetzt werden muss. In den medizinischen
Studiengängen ist diese Frage seit langer Zeit geklärt. Eine Normierung durch den Verord-nungsgeber ist zwingend notwendig und geschehen.

Im Studiengang Psychologie (sowie in anderen Bachelor- und Masterstudiengängen) ist diese Frage jedoch streitig. Insbesondere die bayrischen Verwaltungsgerichte waren der Auffassung, dass insoweit eine förmliche Normierung durch den Verordnungsgeber (z. B. in der Kapazitäts-verordnung) nicht erforderlich ist. Die gleiche Auffassung hat auch das OVG Berlin-Brandenburg vertreten. Dem ist nunmehr der Verfassungsgerichtshof des Landes Berlin entgegen getreten. Diese Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes kann ohne Weiteres Auswirkungen auf die Kapazitätsprozesse in den Bachelor- und Masterstudiengängen haben. Für die Kapazitätspro-zesse in den medizinischen Studiengängen ist diese Entscheidung des Verfassungsgerichtsho-fes des Landes Berlin jedoch ziemlich unerheblich. Im Übrigen hat das Gericht auch nicht den Numerus Clausus „gestoppt“, sondern den Rechtsstreit zur erneuten Entscheidung an das OVG Berlin-Brandenburg zurückverwiesen. Dieses muss nunmehr „in der gebotenen Eile“ (so der Verfassungsgerichtshof des Landes Berlin) entscheiden.

Wir werden insoweit weiter berichten.